Du hast überstanden. 
Es ist nie zu spät, glücklich zu werden


Was ist ein Trauma?

Das Wort Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde" oder „Verletzung". Ein psychisches Trauma, mit dem wir uns hier beschäftigen, wird definiert als eine seelische Verletzung, die durch ein lebensbedrohliches Ereignis verursacht wurde und Deine psychische Verarbeitungskapazität Person übersteigt. Charakteristisch für eine traumatische Situation ist das subjektive Erleben von Todesangst, absoluter Hilflosigkeit sowie Kontrollverlust und Ohnmacht.
Entscheidend ist bei einem Trauma nicht das Ereignis selbst, sondern Deine persönliche Wahrnehmung und Bewertung der Situation durch Dich. Ein Ereignis kann bei Dir ein Trauma auslösen, während eine andere Person das gleiche Ereignis nicht als lebensbedrohlich empfindet oder eben auch umgekehrt. Gerade in unserer frühesten Kindheit können selbst alltägliche Situationen unser noch heranreifendes Nervensystem massiv überfordern.
Dabei geht es nicht um den umgangssprachlich „traumatischen“ Arbeitstag oder ein einfach erschreckendes Erlebnis. Er geht um die massive Überforderung Deines Nervensystems, das bestimmte neurologische Notfallreaktionen hervorruft, die dann dauerhaft weiterbestehen.

Kriegsenkel & Boomer 

Als Kriegsenkel werden häufig die Kinder der Kriegskinder beschrieben, die indirekt unter den Folgen von Krieg, Flucht, Verlust und Schweigen leiden. Viele erleben ein starkes Verantwortungsgefühl, Sicherheit durch Leistung und Schwierigkeiten, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen. 

Die heute teilweise beschimpften „Boomer“, sind jene Menschen, die während des Baby-Booms nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden, also zwischen 1955 und 1968. Sie wuchsen auf in einer Zeit des vermeintlichen Wirtschaftswunders, in einer Zeit, in der die Prioritäten ihrer Eltern weniger auf den Bedürfnissen der Kinder, denn auf ihren eigenen und der Gesellschaft lagen.
In der Jugendsprache von heute sind sie die mit den konservativen oder veralteten Ansichten: „Früher war alles besser“ oder die mit Kritik an TikTok und anderen angeblich sozialen Medien. Der „Boomer“ ist in den Augen der heutigen Jugend vereinfacht der, der sein Leben ohne Rücksicht auf die Umwelt und seine Mitmenschen bei maximaler Ausnutzung der Ressourcen zu Lasten der folgenden Generationen gestaltet hat.

Hochfunktionale Depression

Bei einer hochfunktionalen Depression wirken Betroffene nach außen stabil, leistungsfähig und zuverlässig, während innerlich Erschöpfung, Sinnverlust und starke Selbstkritik vorherrschen können. Termine werden eingehalten, Verantwortung wird übernommen, doch Freude, Lebendigkeit und echte Erholung bleiben oft aus. Die Beratung bietet einen geschützten Rahmen, um hinter die Fassade des „Funktionierens“ zu schauen und neue, selbstfürsorgliche Wege zu entwickeln.

Komplexe posttraumatische Belastungsstörung

Eine komplexe traumatische Belastungsstörung liegt vor, wenn Betroffene in Folge schwer belastender Ereignisse problematische Verhaltensmuster entwickeln, die auch zwischenmenschliche, soziale und berufliche Beziehungen beeinträchtigen.

Sie tritt häufig bei Personen auf, die in ihrer Kindheit emotionale Vernachlässigung, physische oder emotionale Gewalt oder sogar Missbrauch im Elternhaus erfahren haben. Egal, was den Kindern im Einzelnen angetan wurde – am meisten haben sie unter der Einsamkeit gelitten. Niemand hat sie geschützt, niemand war für sie da, wenn sie Trost brauchten, niemand freute sich mit ihnen an ihren Erfolgen, niemand spielte mit ihnen.
Kinder, die in eine derart lieblose Familie hineingeboren werden, können oft nur überleben, wenn sie sich selbst die Schuld geben. Es ist unerträglich für die junge menschliche Seele, sich einzugestehen, dass sie schutzlos willkürlicher Gewalt ausgeliefert ist. Es ist besser, die Hoffnung zu behalten, die Eltern oder Personen, von denen sie vollkommen abhängig sind, würden sich bessern, wenn nur sie selbst sich anders verhalten und keine Fehler mehr machen würden. Diese Kinder unternehmen alles Mögliche, um weiteren Angriffen zu entgehen oder wahrgenommen zu werden.
Sie entwickeln entsprechende Überlebensstrategien, die unbewusst bis ins hohe Erwachsenenalter wirken.
Teil dieser Strategien ist das strikte Verdrängen eigener Gefühle bis hin zur Dissoziation. Das Überleben gelingt nur im Funktionsmodus ohne das Wahrnehmen eigener Bedürfnisse. Gleichzeitig bildet sich eine hohe Sensibilität für das Geschehen um sie und die Anpassung an die Bedürfnisse und Vorstellungen der Eltern. Diese Kinder nehmen alles hoch aufmerksam wahr, nur sich selber nicht.
Symptome wie Depressionen, Bindungsängste, geringes Selbstwertgefühl, das Gefühl, nirgendwo wirklich dazuzugehören, Beziehungsprobleme sowie berufliches Scheitern, aber auch übermäßiges Leistungsstreben, Perfektionismus und eine geringe Kritikfähigkeit sind die Folgen dieser tragischen Kindheit.